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Ulmener Maar Das Nesthäkchen unter den Eifelmaaren
Das Ulmener Maar ist vor rund 10.900 Jahren entstanden aus dem bisher letzten Vulkanausbruch in Deutschland. Es ist damit das jüngste aller Eifelmaare. Besonders beeindruckend ist der bis zu 20 Meter mächtige Wall aus verschiedenen Gesteinen und Aschen, der den Trichter umgibt.
Für Interessierte sind diese Zeugen der explosiven Vergangenheit an der St. Matthias Kirche in der Cochemer Straße ausgesprochen sehenswert. Auch Geologen fasziniert diese einzigartige Mauer mit ihren verschieden farbigen Schichten und runden Einschlüssen. Am Ulmener Maar sind mit Abstand die am besten in der Eifel aufgeschlossenen Maarablagerungen zu finden, die man gleichzeitig hervorragend aus der Nähe („hands on“) betrachten kann. Es ist hier leicht nachzuvollziehen, was bei einem hochexplosiven Vulkanausbruch aus der Tiefe und in welcher Weise gefördert wird. Vor allem, weil die ca. 8 Meter mächtigen Maarablagerungen längs der Straße zwischen Kirche und Friedhof über eine Entfernung von etwa 65 Metern sehr bequem inspiziert werden können.
Infos & Audio
- Koordinaten: 50°12´48´´ N / 06°58´10´´ E
- Höhenlage: 420 m üNN
- Ovale Trichterform: 510 m NW-SE, 350 m SW-NE T
- Trichter-Tiefe: 86 m
- Trichter-Alter: 10.900 Jahre
- See-Durchmesser: 340 m N-S, 225 m W-E
- See-Oberfläche: 55.000 m2
- See-Tiefe: 39 m
Geologie
Der Ausbruch muss in einer warmen Periode des Spät- oder Postglazial stattgefunden haben, da Pflanzenreste an der Basis der Ulmener Maar-Aschen gefunden wurden. Der Aschenfächer ist heute noch bis zu 600 Meter nach Südwesten an der Oberfläche nachweisbar. Die Aschemächtigkeit reicht von 15 Meter direkt am Kraterrand (fast vollständiger Tuffwall) bis zu 0,2 Millimeter im rund 20 Kilometer entfernten Meerfelder Maar. Das Maar liegt genau auf einer SE-NW-Störung im Grundgebirge. Südwestlich davon stehen unterdevonische, graugrüne Sand- und Siltsteine – teilweise quarzitisch – der Reudelsterz-Schichten an, nordöstlich ist die unterdevonische, ungegliederte Ulmen-Stufe mit Sand-, Siltsteinen und Tonschiefern. Maartuffe überdecken das Unterdevon.
Wissenswertes
Der Blick vom Kraterrand über das Maar und die dahinterliegende Eifel ist atemberaubend. Wenn das Blau des Ulmener Maares im Sommer auch noch so verlockend leuchtet, wir befinden uns in einem Natur- und Wasserschutzgebiet, das Baden ist hier streng verboten. Dafür kann die gute Luft beim Angeln nach Hecht und Karpfen genossen werden. Vielleicht lässt sich ja sogar der riesige Fisch, von dem eine alte Sage erzählt, blicken. Es heißt, dass er sich immer dann sehen ließ, einer der Burgherren starb. Empfehlenswert ist außerdem ein Abstecher hinauf zur mittelalterlichen Burgruine an südlichen Rand des Walls. Von hier zogen im 11. Jahrhundert einst Kreuzritter in ihre Schlachten. Seit 1926 gewinnt das Wasserwerk des Landkreises Cochem-Zell mit Hilfe von acht Brunnen Trinkwasser aus dem 39 m tiefen Maarsee. Von den jährlich gewonnenen 700.000 Kubikmetern Trinkwasser profitieren rund 30.000 Einwohner.
Highlights in der Nähe
- Jungferweiher
- Burgruine Ulmen
- Eifel-Blick Kreuzberg
- Eifel-Blick Höchstberg
- Keltenwall Steineberg
Das Ulmener Maar ist Punkt 18 der Deutschen Vulkanstraße.
Wanderwege
rund um das Ulmener Maar
Ulmen selbst bietet ein malerisches Bild und ein Rundgang um das Ulmener Maar lohnt sich immer. Die hier zu bestaunenden Zeugnisse des Vulkanismus sind für Laien wie Geologen gleichermaßen beeindruckend.
Führungen rund um das Ulmener Maar
- Sonntagsreihe: Jungferweiher in Ulmen
- Abenteuer Vulkanismus – Jungferweiher mit Maar-Stollen zum Ulmener Maar– Naturerlebnisspaziergang
- Ulmen – Maare, Stollen und Burg perfekt vereint
- Abenteuer Vulkanismus – Das Ulmener Maar und sein Maar-Stollen – Naturerlebnisspaziergang
- Sonntagsreihe: Ulmener Maar
- Eine Zeitreise – von „Alt nach Jung“ durchs Mittelalter
Anfahrt & Parken
In Ulmen gibt es zahlreiche ausgeschilderte Parkplätze, zum Beispiel am Alten Postplatz oder am Marktplatz im Zentrum Ulmens. Von hier ist es nur ein kleiner Fußweg bis zum Maar oder bis zur Lavawand,.