Kinder im Museum

Denn nur was wir kennen und wertschätzen können wir schützen

Die Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein besonderes Anliegen der Geoparks. Bildung für nachhaltige Entwicklung befähigt Menschen zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln. Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit gegenwärtig und in Zukunft würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente entfalten können.

Um dies zu erreichen, bedarf es eines Verständnisses für die Vorgänge in Natur und Landschaft, insbesondere im eigenen Lebensumfeld. Dies erhöht die Wertschätzung für die eigene Region, was Grundlage für eine ganzheitliche und nachhaltige Regionalentwicklung ist. Bereits in unserem 2013 beschlossenen und mit der Region erarbeiteten Masterplan für den Natur- und Geopark Vulkaneifel ist eine ganzheitliche und nachhaltige Regionalentwicklung als Oberziel formuliert worden. Im selben Jahr wurde das Konzept „Umweltbildung von Anfang an“ verabschiedet, durch das die Geo- und Naturkompetenz in der Bevölkerung gestärkt werden sollen.

Von und mit den Kleinsten lernen:
Natur- und Geopark-Kitas & Natur- und Geopark-Schulen

Dabei setzen wir in der Vulkaneifel insbesondere auf die Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen, um bereits die Kleinsten zu erreichen und für ihre Heimat zu begeistern:

Die Kita Arche Noah aus Strohn und die Kita Spatzennest aus Großlittgen sind offiziell als Natur- und Geopark-Kita ausgezeichnet; die Schule am Pulvermaar in Gillenfeld und die Grundschule Gerolstein als Natur- und Geopark-Schule. Weitere Kooperationsvereinbarungen gibt es mit den Grundschulen Üdersdorf und Üxheim, die perspektivisch auch den Weg hin als Natur- und Geopark-Schule beschreiten wollen.

Diese Kooperationen haben das Ziel, den Kindergarten-Kindern sowie den Schülerinnen und Schülern nach den Kriterien einer BNE originale Natur-, Kultur- und Heimaterfahrungen in ihrem direkten Umfeld zu ermöglichen und Kenntnisse über den Natur- und Geopark zu vermitteln. Jede Gruppe der Vorschulkinder und der Jahrgang davor in den Kitas sowie jede Klasse jeder Jahrgangsstufe soll mindestens einmal im Jahr das Thema „Natur- und Geopark“ und darüber hinaus, z.B. in Projekttagen oder Exkursionen, behandeln. Dabei werden an geeigneten Stellen Sequenzen über die Arbeit und die Bedeutung des Natur- und Geoparks, Erdgeschichte, regional typische Lebensräume und die dort vorkommenden Pflanzen- und Tierarten sowie heimatkulturelle Aspekte der Natur- und Geopark-Region integriert.

Konkret bedeutet dies, dass die Kinder Natur erleben sollen. Wir wollen den Kindern den Kontakt mit der heimischen Landschaft ermöglichen. Sie können dabei auf ganz vielfältige Art und Weise die Region entdecken: sie lernen verschiedene Tier- und Pflanzenarten unterscheiden, lernen Vulkane und Maare kennen und schärfen dadurch ihre Wahrnehmung für die Vielfalt in der Natur. Das Beobachten von Vögeln beim Nestbau oder Eichhörnchen beim Spielen fördert die emotionale Bindung mit ihrer heimischen Umgebung. Wie entstehen Vulkane? Wie sieht ein Vulkan von innen aus? Wo finde ich vulkanische Steine in meinem Alltag? Warum sieht die Vulkaneifel heute so aus? Ökonomische Aspekte des Vulkanismus, der Zusammenhang von Vulkanen, nutzbaren Gesteinen, deren Abbau sowie die Änderung der Landschaft und deren Unumkehrbarkeit wollen wir den Kindern zugänglich machen. Traditionelles Handwerk und Landnutzung bilden die Basis für ein nachhaltiges Wirtschaften. Das aufmerksame Erkunden der Umgebung schult die Achtsamkeit für die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft.

Denn nur was wir kennen und wertschätzen können wir schützen. Kinder sind die Erwachsenen und Entscheidungsträger von morgen.

Junior-Ranger Vulkaneifel

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Bildungsarbeit sind die Junior-Ranger Vulkaneifel: in mittlerweile zwei Durchgängen wurden insgesamt 50 Jugendliche im Alter von 9-15 Jahren als Junior-Ranger ausgebildet. Die Jugendlichen bekommen nicht nur die Möglichkeit, ihr eigenes Wissen in naturkundlichen und naturschutzfachlichen Bereichen zu erweitern, sondern sie sollen auch befähigt werden dieses Wissen auf adäquate Weise weitergeben zu können, um in Ihrem Lebensumfeld als Multiplikatoren für ihre und andere Generationen zu fungieren und für ihre Heimat zu begeistern.

Die Ausbildung beinhaltet neben dem fachlichen Wissen zu Flora und Fauna, Geologie und anderen naturkundlichen Inhalten auch Grundkenntnisse im Naturschutzrecht sowie eine gezielte Schulung in der nonverbalen Kommunikation, der Sprache und in der Konfliktbewältigung. Dadurch erlernen die Jugendlichen selbst Gruppen zu führen und zu betreuen. Ein weiteres Modul ist der Umgang mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen im integrativen Sinne.

So werden die Junior-Ranger mit den erwachsenen Natur- und Geoparkführern verknüpft und können von deren Erfahrungen profitieren.

Umweltbildungsparcours

Alle zwei Jahre findet zudem in Zusammenarbeit mit anderen regionalen Akteuren der BNE der Umweltbildungsparcours statt. An verschiedenen Stationen gibt es Spiele, Informationen und Mitmachaktionen rund um die Themen Erdgeschichte, Flora, Fauna, Nachhaltigkeit und regionale Mythen. Der Parcours richtet sich an Kitas und Grundschulen der Vulkaneifel.

 

Wir verwenden nur technisch notwendige Session-Cookies. Wir speichern keine persönlichen Daten.