Gerolsteiner Dolomiten mit Munterley

Gerolsteiner Dolomiten mit Munterley 54568 Gerolstein

Vor rund 380 Millionen Jahren lag hier ein warmes, subtropisches Flachmeer, in dem sich mächtige Riffe aus Stromatoporen und Korallen bildeten. Heute prägen beeindruckende Dolomitfelsen sowie Kalkmagerrasen-, Gebüsch- und Waldökosysteme das Landschaftsbild.

Die für ihr Mineralwasser berühmte Brunnenstadt wird überragt von einer imposanten, senkrecht aufragenden Felswand aus Dolomitgestein. Vor rund 380 Millionen Jahren war diese Skyline von Gerolstein ein massives Riff aus Stromatoporen, einer heute ausgestorbenen, kolonienbildenden schwammähnlichen Tiergruppe, die in einem flachen subtropischen Meer lebte.

Sie heißen Munterley, Hustley, Drohende Ley, Große Kanzel und Auberg – die markanten Felsformationen, die mitten im Gerolsteiner Land den Fluss Kyll säumen. Die mittelalterliche Kasselburg, die einen Adler- und Wolfspark beherbergt, begrenzt das Dolomit-Massiv im Osten. Seit 1990 steht es unter Naturschutz und bietet unter anderem Fledermäusen, aber auch seltenen, auf den kalkhaltigen mageren Böden gedeihenden Orchideen, Gräsern und Moosen eine Heimat. Die Gerolsteiner Dolomiten sind der Lebensraum zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten. Auf den Dolomitfelsen gedeihen wärmeliebende Pflanzen wie Blaugras, Blasser Schwingel sowie seltene Moose und Flechten. In Felsspalten und auf Felsstufen finden sich Zwergmispel und Felsenbirne. Den Fledermäusen bieten die Felsklüfte und Karsthöhlen ideale Sommer- und Winterquartiere.

Vielseitige Kulturlandschaft

Die gezielte Aufforstung dieses bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts fast völlig waldfreien Gebiets veränderte den zuvor kargen und zugleich dominierenden Charakter der Gerolsteiner Dolomiten. In einigen Bereichen präsentieren sich die Aufforstungen heute als weitgehend naturnahe Laubmischwälder mit Beständen von Rotbuche, Traubeneichen, Mehlbeere, Bergahorn, Hainbuche und Eberesche. In Gebieten, wo naturferne Nadelforste dominieren, wird die Entwicklung eines standorttypischen Waldbestands vorangetrieben. Auf anderen Flächen steht der Schutz der Magerrasen im Vordergrund. Hier hat die gezielte Entnahme von Büschen, Kiefern und Fichten in Kombination mit der Schafbeweidung die Artenvielfalt der landschaftstypischen Kalkmagerrasen mit ihren seltenen Orchideenarten, Küchenschelle und Kalk-Kreuzblümchen erhalten können.

Einer der besonderen Mußepfade der Eifel, der Felsenpfad als nördlicher Teil der Rundtour „Gerolsteiner Dolomiten Acht“, erschließt das Felsmassiv. Auch Klettern ist an der Hustley erlaubt.

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